Lage


Allgemeines

Pfarrers Älpele befindet sich auf 1.270m ü.M., etwas oberhalb des Ortes Ebnit (1.075m ü.d.M).

Diesen malerischen Ort, erreicht man von der Stadt Dornbirn her, in ca. 600 Höhenmeter ansteigend, über ein wildromantisches und schluchtenartiges Tal, welches oft atemberaubende Sichten frei gibt. Um den Einstieg in diese kleine romantische Welt zu erhalten, folgt man dem Tal am Stadtrand von Dornbirn, vorbei an der Talstation der Bergbahn Karren und erreicht nach ca. 500m den Abzweig rechts über die Brücke der Dornbirner Ach hinauf nach Ebnit. Bevor man den steilen Aufstieg nach Ebnit in Angriff nimmt, gibt es in Dornbirn-Gütle die Möglichkeit, einen kleinen Blick in das Rolls Royce Museum zu werfen.

Empfehlenswert ist die Fahrt über die Straße von Dornbirn nach Ebnit mit dem Landbus Unterland (Linie 47), um so die Schönheit des Tales und des Ortes in vollen Zügen genießen zu können. Außer mit Dornbirn ist Ebnit auch mit der Stadt Hohenems über Emsreute verbunden. Diese Verbindung ist jedoch nicht für den öffentlichen Verkehr ausgebaut und daher nur in Notfällen benutzbar.

Ebnit

Das Walserdorf Ebnit hat ca. 130 Einwohner und gehört zum Gemeindegebiet der Stadt Dornbirn, mit ca. 50.000 Einwohnern die grösste Stadt Vorarlbergs. Obwohl der Ort Ebnit ruhig mitten in den Bergen liegt, gibt es hier nur wenig Tourismus. Es gibt lediglich ein Hotel mit Restaurant, eine Gastwirtschaft, eine Jausenstation, ein Feriendorf der Kolping-Familie, ein Sportheim sowie einige wenige Privatvermieter. Ebnit ist Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen und betreibt im Winter einen Schilift.

Pfarrers Älpele

Die Alp Pfarrers Älpele erreicht man auf dem kürzesten Weg - mit Ausgangspunkt Kirche Ebnit - in einem Fußmarsch von ca. 15-20 Minuten. Nach etwa einer Viertelstunde eröffnet sich dem Wanderer eine wunderschöne Sicht auf das idyllische, von Waldgürteln, markanten Schrofen und Gebirgsgraten eingesäumte Alpgebiet, wo im Zentrum des Betrachters die heimelige Alphütte erscheint.

Die Pächter

Harry und Kerstin, wohnen außerhalb der Alpsaison gemeinsam mit ihren zwei Töchtern im Ort Ebnit und betreiben dort Landwirtschaft. Sie vermarkten ihre Produkte direkt ab Hof.

Dies sind vor allem:

  • Fleisch (u.a. Haussulz, Speck und Würste)
  • Fische (aus dem eigenen Fischteich)
  • Butter
  • Eier
  • Most

Diese Produkte werden meist auch auf Pfarrers Älpele verarbeitet und angeboten.

Geschichte


Fluhereck

Das Älpele Fluhereck oder "Lucheregg" (1.270m), wie es in alten Urkunden genannt wurde, kennen nur wenige Einheimische unter diesem Namen. Den Dornbirnern ist eher die Bezeichnung "Pfarrers Älpele" geläufig, die dem volkstümlichen Sprachgebrauch entnommen wurde und den richtigen Namen sogar in neuesten Wanderkarten verdrängte.

Aus einer Urkunde aus dem Jahre 1541, als es um die Grenzfeststellung zwischen dem "Pfarrpfründe Gut, St. Maria Magdalena (Fluhereck) und dem Alpigel (Hohe Kugel), sowie dem Uoli Schniders Älpele" ging, geht hervor, dass die Alp ganzjährig bewohnt war. Auf dem Pergament ist folgendes festgehalten: "... auf dem gesamten Pfründegut, mit der Alp Fluhereck, konnte man alle Jahre 10 Kühe wintern und 20 sömmern."

Quelle: Entwicklung der Alpwirtschaft am Dornbirner First - Der First im Wandel der Zeit; Martin Wohlgenannt

Pfarrers Älpele
Die Alp heißt im Volksmund deshalb "Pfarrers Älpele", weil in früheren Jahren (18./19. Jahrhundert) der jeweilige Ebniter Pfarrer, neben den ihm anvertrauten "geistlichen
Schäflein", auch die Alp bewirtschaften musste.

Das Bergdorf Ebnit ist eine alte Walsersiedlung und wurde im Spätmittelalter (1351) von eingewanderten Walsern (Bewohner des Schweizer Kantons Wallis) gegründet. Die Besiedelung erfolgte über Hohenems, da zu jener Zeit das Ebniter Tal aufgrund eines eiszeitlichen Talschlusses noch nicht zugänglich war. Heutzutage erreicht man den Ort auf einer sehr schmalen, steilen Straße und durch mehrere in den Felsen gesprengte Tunnels, welche dem wilden Flüsschen (Dornbirner sowie ab der Schaufelschlucht Ebniter Ach) hinauf durch die Schluchten nach Ebnit folgt. Ebnit war bis 1932 eine eigenständige Gemeinde und wurde danach in die Stadt Dornbirn eingemeindet.


Topografie

Die besondere Lage des Ebniter Tales, an der Grenzlinie zwischen Helvetischem Kalk und der Flyschzone, bedingt ein sehr abwechslungsreiches und damit attraktives, bereits alpin wirkendes Landschaftsbild. Die landschaftlich besonders eindrucksvollen Kalk-Felswände des Bockbergs und die Felskulissen von Spitzen Stein (Klara) und Breiter Schrofen, bilden die unverkennbaren “landschaftlichen Markenzeichen” von Ebnit.

Die Ausblicke und die Nähe zu den umliegenden Bergen wie dem Firstgebiet (1.830m) oder dem Hohen Freschen (2.004m), vermitteln ein außergewöhnliches alpines Stimmungsbild. Ebnit verfügt, aufgrund der besonderen Geologie, wie kaum ein anderes Gebiet im Ländle (Vorarlberg) über eine enorme Vielfalt an naturräumlicher Ausstattung.

Neben der traditionell bäuerlichen Kulturlandschaft, prägen verschiedene Alp- und Waldgesellschaften, unterschiedlichste Feuchtbiotopkomplexe, artenreiche Übergangsbiotope, Magerwiesen und Weiden, Kalk-Schuttfluren und Kiesbettfluren, markante Baumbestände, Felsbiotope und vieles mehr dieses Landschaftsbild.