Geschichte
Fluhereck
Das Älpele Fluhereck oder "Lucheregg" (1.270m), wie es in alten Urkunden genannt wurde, kennen nur wenige Einheimische unter diesem Namen. Den Dornbirnern ist eher die Bezeichnung "Pfarrers Älpele" geläufig, die dem volkstümlichen Sprachgebrauch entnommen wurde und den richtigen Namen sogar in neuesten Wanderkarten verdrängte.
Aus einer Urkunde aus dem Jahre 1541, als es um die Grenzfeststellung zwischen dem "Pfarrpfründe Gut, St. Maria Magdalena (Fluhereck) und dem Alpigel (Hohe Kugel), sowie dem Uoli Schniders Älpele" ging, geht hervor, dass die Alp ganzjährig bewohnt war. Auf dem Pergament ist folgendes festgehalten: "... auf dem gesamten Pfründegut, mit der Alp Fluhereck, konnte man alle Jahre 10 Kühe wintern und 20 sömmern."
Quelle: Entwicklung der Alpwirtschaft am Dornbirner First - Der First im Wandel der Zeit; Martin Wohlgenannt
Pfarrers Älpele
Die Alp heißt im Volksmund deshalb "Pfarrers Älpele", weil in früheren Jahren (18./19. Jahrhundert) der jeweilige Ebniter Pfarrer, neben den ihm anvertrauten "geistlichen Schäflein", auch die Alp bewirtschaften musste.
Das Bergdorf Ebnit ist eine alte Walsersiedlung und wurde im Spätmittelalter (1351) von eingewanderten Walsern (Bewohner des Schweizer Kantons Wallis) gegründet. Die Besiedelung erfolgte über Hohenems, da zu jener Zeit das Ebniter Tal aufgrund eines eiszeitlichen Talschlusses noch nicht zugänglich war. Heutzutage erreicht man den Ort auf einer sehr schmalen, steilen Straße und durch mehrere in den Felsen gesprengte Tunnels, welche dem wilden Flüsschen (Dornbirner sowie ab der Schaufelschlucht Ebniter Ach) hinauf durch die Schluchten nach Ebnit folgt. Ebnit war bis 1932 eine eigenständige Gemeinde und wurde danach in die Stadt Dornbirn eingemeindet.
TopografieDie besondere Lage des Ebniter Tales, an der Grenzlinie zwischen Helvetischem Kalk und der Flyschzone, bedingt ein sehr abwechslungsreiches und damit attraktives, bereits alpin wirkendes Landschaftsbild. Die landschaftlich besonders eindrucksvollen Kalk-Felswände des Bockbergs und die Felskulissen von Spitzen Stein (Klara) und Breiter Schrofen, bilden die unverkennbaren “landschaftlichen Markenzeichen” von Ebnit.
Die Ausblicke und die Nähe zu den umliegenden Bergen wie dem Firstgebiet (1.830m) oder dem Hohen Freschen (2.004m), vermitteln ein außergewöhnliches alpines Stimmungsbild. Ebnit verfügt, aufgrund der besonderen Geologie, wie kaum ein anderes Gebiet im Ländle (Vorarlberg) über eine enorme Vielfalt an naturräumlicher Ausstattung.
Neben der traditionell bäuerlichen Kulturlandschaft, prägen verschiedene Alp- und Waldgesellschaften, unterschiedlichste Feuchtbiotopkomplexe, artenreiche Übergangsbiotope, Magerwiesen und Weiden, Kalk-Schuttfluren und Kiesbettfluren, markante Baumbestände, Felsbiotope und vieles mehr dieses Landschaftsbild.